Wer eine Immobilie kaufen oder ein Haus bauen will, kann die hohen Kosten dafür nur in seltenen Fällen aus eigenen Mitteln bestreiten, ein Immobilienkredit ist die Lösung. Ein Immobilienkredit wird auch als Baukredit bezeichnet, er ist durch eine hohe Summe und eine lange Laufzeit gekennzeichnet. Wichtig ist, dass der Immobilienkredit gründlich geplant wird.
Ein Immobilienkredit kann mit und ohne Eigenkapital in Anspruch genommen werden, doch die Inanspruchnahme ohne Eigenkapital stellt ein hohes Risiko dar und ist nicht sinnvoll, da die Kreditsumme dadurch immens hoch ist. Eigenkapital ist eine Sicherheit, ein Anteil an Eigenkapital sollte bei der Bau- oder Immobilienfinanzierung also nicht fehlen.
1 Der Immobilienkredit als Hypothekendarlehen
Der Immobilienkredit ist per Definition eine Finanzierung zum Bau, Kauf oder zur Sanierung einer Immobilie.
Gerät der Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten und kann er die Raten für das Immobiliendarlehen nicht mehr bezahlen, kann die Bank die Immobilie zwangsversteigern und sich dann am Erlös aus der Zwangsversteigerung bedienen.
Für den Kreditnehmer hat das Hypothekendarlehen den Vorteil, dass die Zinsen dafür vergleichsweise niedrig sind. Für den Immobilienkredit in Form eines Hypothekendarlehens ist eine notarielle Beurkundung erforderlich, die mit Kosten verbunden ist.
2 Einen Immobilienkredit gründlich planen
Zur Planung dient der Immobilienkredit-Rechner, der kostenlos im Internet zur Verfügung steht. Mit dem Rechner kann man Immobilien- oder Baukredite planen und dafür mehrere Varianten durchspielen. Man gibt die Höhe des Eigenkapitals an, das für den Kauf der Immobilie oder den Bau des Hauses eingesetzt werden soll, ebenso gibt man die gewünschte Kreditsumme und die Laufzeit an. Da es sich bei einem Immobilienkredit um ein Darlehen mit einer sehr hohen Summe handelt, wird zumeist eine Sollzinsperiode festgeschrieben, in der sich der Sollzinssatz nicht verändert.
Für den Immobilienkredit kann man die Dauer der Sollzinsperiode ansetzen. Die Immobilienkredit-Zinsen werden als Durchschnitt angesetzt, der Rechner zeigt die Höhe der monatlichen Raten für den Immobilienkredit an. Man kann den Immobilienkredit berechnen und zum Schluss, wenn man die günstigste Variante gefunden hat, einen Tilgungsplan erstellen. Dieser Tilgungsplan erstreckt sich bis zum Ende der Sollzinsperiode. Um letztendlich einen günstigen Immobilienkredit zu finden, ist es wichtig, die Zinsen bei den einzelnen Banken zu vergleichen.
3 Vergleichen lohnt sich
Für Immobilienkredite mit kleinerer Summe kann man den Immobilienkredit-Vergleich im Internet nutzen, er steht kostenlos zur Verfügung. Die Eingabefelder füllt man mit der Kreditsumme und der Laufzeit aus, um dann einen genauen Überblick über die Raten und die Zinsen Immobilienkredit bei den einzelnen Banken zu erhalten.
Der Vergleich informiert über die Konditionen bei den einzelnen Banken, per Mausklick gelangt man direkt zur Bank, um sich dort nähere Informationen abzurufen und den Immobilienkredit zu beantragen. Der Vergleich informiert über günstige Immobilienkredite. Will man einen Immobilienkredit mit einer größeren Summe beantragen, reicht der Vergleich im Internet zumeist nicht aus, doch kann man sich online über verschiedene Banken vorab informieren und dort Angebote für den Immobilienkredit einholen.
Diese Lösung ist auch sinnvoll, wenn man den Immobilienkredit ohne Eigenkapital beantragen will, denn dafür benötigt man eine gründliche Beratung. Hat man Angebote von mehreren Banken erhalten, kann man den günstigsten Immobilienkredit auswählen und den Antrag stellen.
4 Günstige Zinsen sichern mit der Sollzinsperiode
In Zeiten niedriger Zinsen kann man sich günstige Zinsen für den Immobilienkredit sichern, indem man die Sollzinsperiode besonders lang ansetzt, beispielsweise über 10 bis 15 Jahre. Während dieser Sollzinsperiode ändert sich der Zinssatz nicht, so kann man in Zeiten niedriger Zinsen auf Dauer von günstigen Zinsen profitieren. Im umgekehrten Fall kann man die Sollzinsperiode in Zeiten hoher Zinsen nur über einen kurzen Zeitraum wählen, um dann vielleicht am Ende der Sollzinsperiode eine Anschlussfinanzierung mit niedrigeren Zinsen zu erhalten. Ist die Sollzinsperiode abgelaufen, unterbreitet die Bank ein Prolongationsangebot, mit anderen Zinsen und anderen monatlichen Raten. Trotzdem lohnt es sich, rechtzeitig vor dem Ende der Sollzinsperiode einen Vergleich vorzunehmen, um sich günstige Konditionen für die Restschuld beim Immobilienkredit zu sichern.
Man ist nicht gezwungen, das Prolongationsangebot für den Immobilienkredit anzunehmen, da man eine Umschuldung bei einer anderen Bank beantragen kann und am Ende der Sollzinsperiode keine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Man kann einen Immobilienkredit auch mit einem Forward-Darlehen umschulden, um sich rechtzeitig vor dem Ende der Sollzinsperiode günstige Zinsen zu sichern, doch dabei ist nicht zu vergessen, dass Bereitstellungsgebühren anfallen, bis das Forward-Darlehen in Anspruch genommen wird.
5 Einen Immobilienkredit beantragen
Will man einen Immobilienkredit beantragen, kann man den Antrag schriftlich oder online stellen. Im Antrag für den Immobilienkredit macht man Angaben zur Kreditsumme, zur Laufzeit und zur Dauer der Sollzinsperiode, ebenso sind Angaben zur Person und zur Immobilie erforderlich. Ist der Antrag bei der Bank eingegangen, erhält man von der Bank ein entsprechendes Angebot für den Immobilienkredit.
Ist man mit dem Angebot einverstanden, unterschreibt man es und reicht es zusammen mit den geforderten Unterlagen zur Prüfung der Bonität, zu denen Einkommensnachweise, Kontoauszüge und eine Bescheinigung des Arbeitgebers gehören, per Post bei der Bank ein. Die Identität des Antragstellers wird im Postident-Verfahren geprüft, der Antragsteller muss dazu seinen Personalausweis oder seinen Reisepass vorlegen. Die Bank nimmt ein Rating vor, um die Bonität des Antragstellers zu prüfen.
Bei einem Immobilienkredit kommt es aufgrund der hohen Kreditsumme und der langen Laufzeit auf besondere Sicherheiten an. Die Bank holt eine Schufa-Auskunft über den Antragsteller ein, der Immobilienkredit kann nur gewährt werden, wenn kein negativer Schufa-Eintrag vorliegt. Die Zinsen werden anhand der Bonität des Antragstellers festgelegt. Liegen alle Voraussetzungen vor, kann der Immobilienkredit ausgezahlt werden.
6 Fazit: Das Wichtigste zu Immobilienkrediten auf einen Blick
- Immobilien- bzw. Baukredite dienen zum Kauf oder zum Bau bzw. zur Sanierung einer Immobilie.
- Die Laufzeit sowie die Kreditsumme sind sind im Vergleich zu anderen Krediten deutlich erhöht.
- Daher sind beim Baukredit auch besondere Sicherheiten, insbesondere ein Eigenkapitalanteil, absolut empfehlenswert.
- Für kleinere Baukredite sollten unabhängige Online-Vergleichsrechner in Anspruch genommen werden; für größere Summen empfiehlt es sich zumindest, diese als ersten Anhaltspunkt zu verwenden.