Wer einen Kredit hat und dafür hohe Zinsen bezahlen muss, kann die sogenannte Umschuldung vornehmen und den bestehenden Kredit mit einem günstigeren Kredit ablösen. Eine Umschuldung kann auch bei der Baufinanzierung erfolgen, wenn die Sollzinsperiode abgelaufen ist. Bei der Umschuldung kommt es darauf an, eine günstige Bank zu finden, denn sie ist häufig mit Kosten verbunden, die mit dem neuen Kredit nicht nur gedeckt werden müssen, denn Ziel ist es, künftig zu sparen. Mit der Umschuldung kann nicht nur ein Kredit, sondern auch mehrere ungünstige Kredite abgelöst werden.
1 Der Sinn der Umschuldung
Der Sinn der Umschuldung besteht grundsätzlich darin, einen oder mehrere Kredite, für die hohe Zinsen gezahlt werden, durch einen einzigen günstigen Kredit abzulösen. Für den neuen Kredit, der zur Ablösung dient, können bezüglich der Raten und der Laufzeit völlig andere Konditionen vereinbart werden.
Der Kreditnehmer muss eine Ablösesumme an die Bank bezahlen, die von der Kreditsumme und von der Bank abhängt. Diese Ablösesumme wird als Vorfälligkeitsentschädigung bezeichnet. Das Umschulden ist nicht immer möglich, dafür gelten bestimmte Regeln.
2 Was bei der Umschuldung zu beachten ist
Für einen Ratenkredit wird im Kreditvertrag ein Sollzinssatz festgelegt, der sich während der gesamten Laufzeit nicht verändert. Besondere Regelungen gelten bei der Umschuldung Baufinanzierung, da es sich dabei um einen Kredit mit einer sehr langen Laufzeit und einer sehr hohen Kreditsumme handelt.
Für die Bau- oder Immobilienfinanzierung wird eine Sollzinsperiode vereinbart, in der sich der Sollzins nicht verändert. Ist die Sollzinsperiode abgelaufen, kann der Kredit umgeschuldet werden, der Kreditnehmer kann den Kredit bei einer anderen Bank beantragen. Will der Kreditnehmer sein Baudarlehen bereits während der Sollzinsperiode umschulden, kann das sehr teuer werden, denn die Banken erheben eine ziemlich hohe Vorfälligkeitsentschädigung; zusätzlich fallen Notargebühren oder Amtsgerichtsgebühren an. Wer ein Baudarlehen umschulden will, kann den Baukreditrechner im Internet nutzen, um zu prüfen, ob sich die Umschuldung während der Sollzinsperiode lohnt.
Ist die Sollzinsperiode abgelaufen, fallen für die Umschuldung keine Kosten an, der Kreditnehmer muss keine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen. Bei verschiedenen Darlehen wird auch beim Vertragsabschluss ein variabler Zinssatz vereinbart, der in einen Festzinssatz umgewandelt werden kann. Macht der Kreditnehmer davon Gebrauch, handelt es sich ebenfalls um eine Umschuldung.
3 Das Forward-Darlehen als besondere Form der Umschuldung
Will man ein Baudarlehen umschulden, müssen bestimmte Regelungen beachtet werden. Sind die Zinsen gerade günstig und ist die Sollzinsperiode noch nicht abgelaufen, kann man sich günstige Zinsen sichern, indem man sich für ein Forward-Darlehen entscheidet, das eine Besonderheit der Umschuldung darstellt. Ein Forward-Darlehen kann bis zu fünf Jahren im Voraus beantragt werden, doch ist dabei zu beachten, dass für jeden Monat vor dem Beginn der Laufzeit eine Bereitstellungsgebühr erhoben wird. Wer ein Forward-Darlehen beantragen möchte, sollte die Konditionen genau vergleichen und rechnen, ob sich ein solches Darlehen überhaupt lohnt. Die Bereitstellungsgebühren müssen durch die Einsparung, die mit dem Forward-Darlehen gegeben ist, gedeckt werden, zusätzlich muss eine weitere Einsparung zu verzeichnen sein.
Will man das Forward-Darlehen noch vor dem Ablauf der Sollzinsperiode in Anspruch nehmen, fällt zusätzlich die Vorfälligkeitsentschädigung an. Eine Umschuldung mit einem Forward-Darlehen ist also nicht in jedem Falle günstig. Günstiger kann eine Umschuldung sein, wenn man sich für die Anschlussfinanzierung entscheidet, die im Anschluss an die Sollzinsperiode erfolgt.
4 Was ist eine Prolongation?
Hat man ein Bau- oder Immobiliendarlehen aufgenommen und dafür eine Sollzinsperiode vereinbart, ist nicht immer eine Umschuldung bei einer anderen Bank erforderlich. Die Bank, bei der das Darlehen besteht, unterbreitet dem Kreditnehmer rechtzeitig vor Ablauf der Sollzinsperiode ein Angebot für die Fortsetzung des Kredits, das als Prolongation bezeichnet wird.
Auch diese Prolongation stellt eine Form der Umschuldung dar, sie erfolgt zu anderen Konditionen als der bisherige Kredit. Der Kreditnehmer hat die Möglichkeit, mit seiner Bank eine neue Laufzeit, andere Raten und andere Zinsen für die Restschuld zu vereinbaren. Auch wenn am Ende der Sollzinsbindung für die Umschuldung keine Kosten anfallen, kann es sinnvoll sein, mehrere Angebote für die Umschuldung einzuholen, um die Konditionen zu vergleichen und zu prüfen, ob die Prolongation sinnvoll ist.
5 Den richtigen Kredit für die Umschuldung finden
Will man einen Kredit umschulden, sollte man den Kreditvergleich im Internet nutzen, um sich die günstigsten Konditionen für die Umschuldung zu sichern. Will man mehrere Kredite umschulden, reicht dafür ein einziger Kredit aus. Man schreibt in die Eingabefelder der Vergleichsplattform die Höhe der bestehenden Restschuld, denn in dieser Höhe wird der Kredit für die Umschuldung aufgenommen. Nun setzt man die gewünschte Laufzeit an, um für den Umschuldungskredit die Höhe der Raten und der Zinsen bei den einzelnen Banken angezeigt zu bekommen.
Die Umschuldung von kleineren Krediten ist einfach, doch bei größeren Krediten wie Bau- und Immobilienkrediten sollte der Umschuldungsrechner im Internet verwendet werden. Ist noch eine hohe Restschuld vorhanden, sollte man Angebote von mehreren Banken anfordern und vergleichen, denn für Bau- und Immobilienkredite gelten andere Bedingungen als für normale Ratenkredite. Bei der Umschuldung handelt es sich in den meisten Fällen um einen Ratenkredit, der in monatlich gleich hohen Raten zurückgezahlt wird.
6 So erfolgt die Umschuldung
Will man einen Kredit ablösen, ist die Umschuldung in der Regel nicht schwer. Man muss zuerst einen Kredit bei einer anderen Bank beantragen, die Bank mit den günstigsten Konditionen findet man über den Kreditvergleich im Internet. Der Antrag für den Kredit kann online gestellt werden; man muss allerdings die Kündigungsfrist für den bestehenden Vertrag beachten. Als Verwendungszweck wird „Umschuldung“ angegeben. Wird der Kredit für die Umschuldung gewährt, kann man den bestehenden Kredit bei der Bank kündigen und ihn mit einer Summe durch den neuen Kredit ablösen.
Hat man mehrere Kredite, die man umschulden will, zahlt man jeden einzelnen Kredit in einer Summe zurück. Will man ein größeres Darlehen umschulden, sieht die Umschuldung etwas anders aus, denn man muss sich rechtzeitig vor dem Ablauf der Sollzinsperiode um einen neuen Kredit für die Umschuldung bemühen. Soll die Umschuldung vor dem Ende der Sollzinsperiode erfolgen, ist die rechtzeitige Kündigung zu beachten, ebenso ist die Vorfälligkeitsentschädigung bei der Umschuldung nicht zu vergessen. Hat man einen Kredit für die Umschuldung eines Baudarlehens gefunden, kann der vorhandene Kredit ebenfalls mit einer Summe abgelöst werden.
7 Fazit: Das Wichtigste zur Umschuldung auf einen Blick
- Der Sinn der Umschuldung besteht darin, bestehende Kreditschulden mit ungünstigen Konditionen in einen einzigen (günstigeren) Kredit zu verlagern.
- Bei Bau- und Immobilienkrediten gelten auch bei der Umschuldung gesonderte Konditionen.
- Besondere Formen des Umschuldungsdarlehen sind beispielsweise das Fordward-Darlehen oder die Prolongation (also die Laufzeitverlängerung).
- Zu beachten sind in jeden Fall geltende Kündigungsfristen von bestehenden Krediten.